Osteopathie
Hauptprinzipien
Eine von A.T.Stills begründete Therapie, die von G.W.Sutherland und
J.M.Littlejohn weiterentwickelt wurde. Dabei handelt es sich nicht nur um eine
manuelle Therapieform am Skelett oder an der Muskulatur, sondern sie ist
auch an Gefäßen, Lymphsystem, an Nervenstrukturen, Organen, Bindegewebe
und Faszien wirksam.
Dabei entwickelten die Begründer der Osteopathie 3 Hauptprinzipien:
1. Wechselwirkung zwischen Struktur und Funktion
Nur eine vollkommen intakte Struktur kann gut funktionieren.
Beispiel: Wenn ein Auto ein Rad verloren hat, fährt es nicht mehr richtig. Oder:
Wenn ein Auto zu lange nicht gefahren wird, geht es kaputt.
Für die menschlichen Strukturen und Funktionen gilt dasselbe. Der Osteopath
stellt die gestörte Funktion einer bestimmten Struktur wieder her.
2. Der Körper ist eine biologische Einheit
Alle Strukturen und Funktionen des Körpers sind untrennbar miteinander
verbunden.
Ein Problem in unserem Körper sorgt auch für Veränderungen an anderer
Stelle, nicht nur für lokale Veränderungen.
Beispiel: Reifenpanne. Es gibt nicht nur ein lokales Problem (Loch im Reifen),
sondern auch an anderer Stelle (das Auto fährt nicht mehr richtig).
Der Osteopath weiß, dass ein Bewegungsverlust im Fuß nicht nur Schmerzen
im Fuß, sondern auch im unteren Rücken, Schulter oder Kiefer verursachen
kann.
3. Der Körper verfügt über selbstregulierende Mechanismen
Von Beginn an hat unser Körper aus die Eigenschaft, sich selbst so gut wie
möglich im Gleichgewicht zu halten. Meist ist uns nicht klar, dass unser Körper
ununterbrochen gegen alle möglichen Angriffe wie Einflüsse von außen,
Krankheitserreger, die Schwerkraft usw. ankämpft. Durch die Behandlung der
Bewegungsverluste aller Strukturen gelingt es dem Osteopathen, diese
selbstheilenden Kräfte zu fördern., Die Zusammenarbeit mit der
herkömmlichen Medizin ist unverzichtbar, denn natürlich können mit der
Osteopathie nicht alle Beschwerden geheilt werden.
Ein ganzheitliches System
Osteopathen arbeiten neben dem
Skelettsystem, der Muskulatur und Bändern
auch an allen anderen Körpergeweben, an
Hirnhäuten/Rückenmarkshäuten, Nerven und
Organen. Behandelt werden somit auch
Narben und z.T. weit zurückliegende Traumen,
aber auch Schädelplatten, Knochen,
Lymphgefäße, Arterien und Venen, denn
„Leben ist Bewegung“ – in allen Gewebearten.
„Dort, wo Bewegung gestört ist, beginnt die
Krankheit“ (A.T. Still)
Die gesamte Befundung und Behandlung ist
auf das Stärken der Gesundheit des
Individuums und das Stärken der
Selbstheilungskräfte ausgerichtet.